Wenn Kölns Bürgermeister Dr. Ralph Elster sagt „Ihr Amt ist eine Schlüsseldienststelle der heutigen Bundeswehr“, dann weiß er, wovon er spricht. Schließlich kennt er die Prozesse des Personalmanagements seit mehr als 40 Jahren. Zunächst als Wehrpflichtiger im Rahmen der Musterung, später bei der Einziehung zum Wehrdienst als Rekrut, dann als Zeitsoldat, seit 1984 als Reservist und schließlich in seiner Rolle als Kommandeur des Pionierbataillons 905, das nur aus Reservisten bestand. 

Sabine Grohmann, die Präsidentin des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr, während ihrer Begrüßungsrede beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen. © Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr

Seit dem 6. Mai 2013 heißt diese Schlüsseldienststelle Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr und so wurde nun das Zehnjährige Bestehen gefeiert. „Selbstverständlich sind wir Kölnerinnen und Kölner stolz darauf, dass dieses bedeutende Amt der Bundeswehr hier bei uns, an einer sehr geschichtsträchtigen Adresse, nämlich dem alten Pionierstandort in der Lüttich-Kaserne in Longerich am Militärring 1000, untergebracht ist. Köln ist – begünstigt durch seine Lage – in seiner 2000 jährigen Geschichte immer auch Garnison gewesen“, betonte Dr. Ralph Elster in seinem Grußwort.

„Selbstverständlich sind wir Kölnerinnen und Kölner stolz darauf, dass dieses bedeutende Amt der Bundeswehr hier bei uns untergebracht ist“, sagte Kölns Bürgermeister Dr. Ralph Elster. © Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr

Er begründete dann auch, warum das Amt mit seinen über 6.800 Mitarbeitern heute eine Schlüsseldienststelle ist. „Mit Ihrer Leistungsfähigkeit steht und fällt die Fähigkeit unserer Streitkräfte, ihren Grundbetrieb und ihre Einsatzaufgaben wahrnehmen zu können. Schließlich stehen heute alle großen Unternehmen und Organisationen im harten Wettbewerb um die besten Personalressourcen“, so der Oberstleutnant der Reserve. Ohne ein gutes Recruiting und ohne ein überzeugendes Konzept für die Personalentwicklung habe man in dem heutigen, von Arbeitnehmern bestimmten Arbeitsmarkt faktisch keine Chance, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und dann vor allem auch in der Organisation zu halten, die man brauche, um den zugrunde liegenden Auftrag erfüllen zu können.

Die Einladung zu den Feierlichkeiten zum Zehnjährigen.

Die Präsidentin des Bundesamtes, Sabine Grohmann, dankte in ihrer Begrüßungsrede den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren Engagement: „Nach 10 Jahren kann ich feststellen: Dem Anspruch, als ‚Motorblock der Neuausrichtung‘, also ein Personalmanagement aus einer Hand sicherzustellen, hat sich das Bundesamt für das Personalmanagement in den vergangenen Jahren trotz aller Herausforderungen erfolgreich gestellt.“

Die NATO und ihre Mitgliedsstaaten brauchen starke, einsatzfähige und eben auch gut ausgerüstete Streitkräfte,

Angesichts des Krieges in der Ukraine, betonte Dr. Ralph Elster, dass Europa künftig noch mehr eigene verteidigungspolitische Handlungsfähigkeit benötige. Die NATO und ihre Mitgliedsstaaten brauchen starke, einsatzfähige und eben auch gut ausgerüstete Streitkräfte, die bereit und in der Lage seien, das Bündnisgebiet und die demokratische Grundordnung zu verteidigen.  „Ihnen, liebe Mitarbeitende des Bundesamtes für Personalmanagement der Bundeswehr, kommt bei den anstehenden Herausforderungen und Veränderungen selbstredend eine ganz zentrale Rolle zu“, so der Kölner Bürgermeister: „Ohne Ihre Arbeit, ohne die gut funktionierenden Prozesse rund um die Aufgaben der Personalgewinnung und Personalentwicklung und die zahlreichen weiteren Aufträge, die hier in Longerich oder an den über ganz Deutschland verteilten Standorten bearbeitet werden, ist eine moderne und verteidigungsbereite Bundeswehr schlichtweg nicht denkbar.“

Das machen auch die Zahlen deutlich, die auf der Seite des Bundesamtes veröffentlicht werden. Demnach stellt die Dienststelle im Rahmen ihrer Aufgaben jährlich bis zu 25.000 zivile und militärische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Bundeswehr ein und trägt die Personalverantwortung für über 260.000 Menschen.

Bevor er sein Grußwort beendete, war es ihm noch einmal ein Herzensanliegen, allen Angehörigen der Bundeswehr für die umfänglich geleistete Amtshilfe während der Corona-Pandemie zu danken. „Die vielen Soldatinnen und Soldaten und zivilen Kräfte waren uns eine tatkräftige Hilfe, ohne die wir die zahllosen neuen Aufgaben in der Pandemie organisatorisch kaum hätten bewältigen können“, betonte Dr. Ralph Elster.

Titelfoto: © Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr

Die Rede im Wortlaut

Sehr geehrte Frau Präsidentin Grohmann,
sehr geehrter Herr Staatssekretär Zimmer (BMVg),
Sehr geehrter Herr General von Heimendahl, (AL Pers BMVg),
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr,
meine sehr verehrten Damen und Herren.
Zunächst darf ich Sie alle recht herzlich im Namen der Stadt Köln und unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu Ihrem Jubiläum begrüßen.
Heute gemeinsam mit Ihnen das zehnjährige Bestehen des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr hier am Standort Köln-Longerich feiern zu dürfen, ist schon etwas Besonderes. 

Denn Ihr Amt, mit dem Hauptsitz und einigen weiteren Außenstellen bei uns in Köln, ist eine Schlüsseldienststelle der heutigen Bundeswehr. Mit Ihrer Leistungsfähigkeit steht und fällt die Fähigkeit unserer Streitkräfte, ihren Grundbetrieb und ihre Einsatzaufgaben wahrnehmen zu können. Schließlich stehen heute alle großen Unternehmen und Organisationen im harten Wettbewerb um die besten Personalressourcen. Ohne ein gutes Recruiting und ohne ein überzeugendes Konzept für die Personalentwicklung hat man in dem heutigen, von Arbeitnehmern bestimmten Arbeitsmarkt faktisch keine Chance, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und dann vor allem auch in der Organisation zu halten, die man braucht, um den zugrunde liegenden Auftrag erfüllen zu können. Selbstverständlich sind wir Kölnerinnen und Kölner stolz darauf, dass dieses bedeutende Amt der Bundeswehr hier bei uns, an einer sehr geschichtsträchtigen Adresse, nämlich dem alten Pionierstandort in der Lüttich-Kaserne in Longerich am Militärring 1000, untergebracht ist. Köln ist – begünstigt durch seine Lage – in seiner 2000 jährigen Geschichte immer auch Garnison gewesen.

Köln schätzt sich glücklich, immer noch einer der großen Bundeswehrstandorte zu sein

Schon für die Römer war es für die wichtigen Truppen- und Warentransporte der von der Nordsee kommend bis hier hin noch mit Segelkraft zu befahrende Rhein. Später dann zur Hansezeit die von der Küste kommenden Koggen der großen Seehandelsstädte, die den Strom für ihre Waren als sichere Handelsroute bis zum Kölner Hafen nutzen konnten. Das hervorragende, noch auf die römischen Fernstraßen zurückgehende Straßennetz im Linksrheinischen, ergänzt um den immer stärker ausgebauten Eisenbahnknoten aus der Preußenzeit, der Autobahnring der Neuzeit und einer der größten deutschen Flughäfen stellen auch heute noch die für das Militär und eine Garnisonsstadt erforderliche sehr gute Verkehrsinfrastruktur bereit, der es ja, auch in den Zeiten von Internet und Homeoffice oder Telearbeit, doch immer noch bedarf.

Köln schätzt sich glücklich, auch nach dem Umzug wichtiger Anteile des Ministeriums von Bonn nach Berlin, immer noch einer der großen Bundeswehrstandorte zu sein. 

Mit Ihrem Bundesamt [für das Personalmanagement der Bundeswehr], mit dem Amt für Heeresentwicklung und dem großen Luftwaffenstandort in Wahn und den zahlreichen anderen Dienststellen verfügt der Standort Köln über eine Vielzahl an attraktiven und hochwertigen Arbeitsplätzen. Für die Präsenz der Bundeswehr sind wir sehr dankbar, insbesondere hier in Longerich, in Westhoven, in Raderthal, in Wahn und in Marienburg gehören Soldatinnen und Soldaten zu unserem Stadtbild ganz einfach dazu und ich hoffe sehr, dass sich die Frauen und Männer der Bundeswehr bei uns in Köln wohlfühlen.

Deutlich gestiegene Akzeptanz in unserer Bevölkerung

Meine Damen und Herren, einer großen Zahl von Menschen in unserem Land wird der Wert einsatz- und verteidigungsbereiter Streitkräfte im Zuge der Geschehnisse des 24. Februars 2022 schlagartig klargeworden sein und ich vermute, dass viele von Ihnen diese deutlich gestiegene Akzeptanz in unserer Bevölkerung, diesen verbesserten Rückhalt in unserer Gesellschaft auch schon verspüren konnten.

Dieser furchtbare Krieg im Osten Europas wird nicht nur die Menschen und unser Land nachhaltig verändern, auch die Beziehungen zu unseren europäischen Nachbarn werden ganz offensichtlich noch einmal auf allen Ebenen intensiviert. 

Die Erkenntnis ist da: Europa braucht künftig noch mehr eigene verteidigungspolitische Handlungsfähigkeit. Die NATO und ihre Mitgliedsstaaten brauchen starke, einsatzfähige und eben auch gut ausgerüstete Streitkräfte, die bereit und in der Lage sind, unser Bündnisgebiet und unsere demokratische Grundordnung zu verteidigen. 

Ihnen, liebe Mitarbeitende des Bundesamtes für Personalmanagement der Bundeswehr, kommt bei den anstehenden Herausforderungen und Veränderungen selbstredend eine ganz zentrale Rolle zu. Ohne Ihre Arbeit, ohne die gut funktionierenden Prozesse rund um die Aufgaben der Personalgewinnung und Personalentwicklung und die zahlreichen weiteren Aufträge, die hier in Longerich oder an dem guten Dutzend, über ganz Deutschland verteilten anderen Standorten bearbeitet werden, ist eine moderne und verteidigungsbereite Bundeswehr schlichtweg nicht denkbar.

Danke für Ihren Einsatz im Sinne der Bundeswehr

Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich die Gelegenheit nutzen und als Vertreter der Stadt Köln noch einmal allen Angehörigen der Bundeswehr für die umfänglich geleistete Amtshilfe während der Corona-Pandemie danken. Die vielen Soldatinnen und Soldaten und zivilen Kräfte waren uns eine tatkräftige Hilfe, ohne die wir die zahllosen neuen Aufgaben in der Pandemie organisatorisch kaum hätten bewältigen können.

Insofern danke ich Ihnen dafür noch einmal ganz herzlich, sage aber auch generell Dank für Ihren Einsatz im Sinne der Bundeswehr und ich möchte Ihnen den Respekt und die Unterstützung der Kölnerinnen und Kölner für ihre Arbeit aussprechen. Es ist schön, dass dieser wichtige Einsatz auch immer ein wenig mit dem Namen unserer Stadt verbunden ist. 

Wir werden uns innerhalb unserer Möglichkeiten bemühen, Ihnen auch künftig einen guten Rahmen für Ihre Arbeit zu verschaffen. Wenn NATO und EDA, wenn die Abstimmungen mit Brüssel und Den Haag und auch mit Paris zunehmend wichtiger werden, bietet Köln den Angehörigen unserer Streitkräfte nicht zuletzt die kurzen Wege zu diesen Hauptquartieren.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch eine schöne Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen, allseits gute Unterhaltung und Gespräche und natürlich Ihrer Dienststelle noch viele weitere Jahre hier bei uns in Köln am Militärring 1000.