„Das hat es noch nie gegeben!“ Mit diesem Satz beginnt der Beitrag auf der Internetseite der Pfarrgemeinde St. Gereon. Wer sich nun fragt, was es so noch nie gegeben hat, erhält natürlich auch eine Antwort. Zum ersten Mal finden vom 10. bis zum 21. Oktober die Festtage der Kölner Stadtpatrone. „St. Ursula und St. Gereon besuchen sich in ihren Kirchen gegenseitig und werden gemeinsam in einer festlichen Prozession durch unsere Stadt getragen. Es ist eine Neuerung, die zukünftig jährlich wiederholt werden soll“, heißt es weiter in dem Beitrag.

Für Kölns Bürgermeister eine „wunderbare Idee, die Kirche, unsere Stadt und ihre grandiose Geschichte zusammenzuführen“. Ein Höhepunkt: Die Vesper in St. Gereon unter dem Vorsitz von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine mit anschließender Prozession nach St. Ursula, bei der die Büste des Hl. Gereon und der Schrein der Hl. Ursula gemeinsam durch die Stadt getragen wurden. Der Abschluss des Gottesdienstes wurde in St. Ursula gefeiert, bevor es dann zum gemütlichen Beisammensein in das Brauhaus „Schreckenskammer“ nebenan von St. Ursula ging.

Bundesministerin a.D. Anette Schavan während ihrer Festpredigt.

„Inmitten einer von Krieg und Gewalt ergriffenen Welt benötigen wir Zeichen der Hoffnung und Zuversicht“, schreibt Domkapitular Dr. Dominik Meiering, der Koordinator des Sendungsraums Köln-Mitte. Und weiter: „So wie die Stadtpatrone Gereon und Ursula ihre Hoffnung angesichts des eigenen Todes auf die Hilfe des Herrn gesetzt haben, so wollen auch wir unsere Welt mit der Fürbitte der Stadtpatrone der Hilfe Gottes anempfehlen.“

Neben der musikalischen Untermalung von Cantus Novus Köln und The Orpheus Consort war die Predigt von Bundesministerin a.D. Anette Schavan ein herausragender Bestandteil der Feierlichkeit. Ihre Worte unter anderem zur Rolle der Frau in der Geschichte der Kirche und das von den Ursulinen bereits im Mittelalter etablierte Bildungswesen vor allem für Mädchen, das ja in Köln auch heute noch präsent ist, wurden mit viel Beifall bedacht. Ein Videomitschnitt ihrer Rede findet sich hier:

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Die spätere Prozession nach St. Ursula wurde unter anderem begleitet von Mitgliedern der Karnevalsgesellschaft Treuer Husar und der Hellige Knäächte und Mägde. Für Dr. Ralph Elster, der sich in Vertretung der Oberbürgermeisterin mit einer Lesung aus der Offenbarung des Johannes an den Feierlichkeiten beteiligte, eine wunderbare Veranstaltung „mitten in Köln, mitten in der Gesellschaft.“ Daher hat er für das Fest der Stadtpatrone kurzerhand das Etikette „Neue Traditionsveranstaltung“ erfunden. Insgesamt fasst der Kölner Bürgermeisters die Veranstaltung wie folgt zusammen: „Rappelvolle Kirchen, würdige und imposante Prozession sowie ein beeindruckendes Programm für unsere beiden Schutzheiligen St. Ursula und St. Gereon.“

Die noch folgenden Programmpunkte der Festwochen finden sich unter https://www.katholisch-in-koeln.de/gottesdienste-und-veranstaltungen/stadtpatrone/