Es ging um Tradition und Bedeutung eines herausragenden Handwerks. Es ging um die Rolle der Schornsteinfeger in der Energiewende. Es ging um die Herausforderungen des neuen Gebäudeenergie-Gesetzes, es ging um Ausbildung und Nachwuchsförderung und es ging um das ehrenamtliche Engagement der Schwarzen Männern. Diese fünf Punkt hob Dr. Ralph Elster jedenfalls während seines Grußwortes beim Landesverbandstag der Schornsteinfeger Nordrhein-Westfalens hervor. 

Der Kölner Bürgermeister würdigte die jahrhundertelange Tradition des Schornsteinfegerhandwerks. „Ihr Handwerk ist nicht umsonst auch ein Symbol für Glück und Wohlstand, das tief in unserer Kultur verwurzelt ist“, so Dr. Ralph Elster. Er hob hervor, dass die Arbeit der Schornsteinfeger nicht nur die Sicherheit der Gebäude gewährleistet, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zur Energieeffizienz leistet.

Der thematische Schwerpunkt des Verbandstags „Wir machen Energiewende. Einfach.“ spiegelt laut Dr. Elster die entscheidende Rolle der Schornsteinfeger als Vermittler zwischen Verwaltung und Bürgern wider. Sie erklären komplexe Gesetze und Regelungen in verständlicher Sprache und tragen so maßgeblich zur Umsetzung der Energiewende bei.

Dr. Elster verwies auf die Herausforderungen und Verunsicherungen, die mit dem neuen Gebäudeenergie-Gesetz einhergehen. Die Schornsteinfeger spielen eine wichtige Rolle bei der Aufklärung der Bürger über die Konsequenzen dieses Gesetzes und bei der Entwicklung von Lösungsansätzen: „Sie alle, die Fachleute, haben die Gespräche mit den Betroffenen geführt, haben Sachverhalte aufgeklärt und sicherlich die Menschen auch oft auch beruhigt und ihnen Lösungswege aufgezeigt.“

Der Kölner Bürgermeister lobte die positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt im Schornsteinfegerhandwerk und betonte die Bedeutung hochqualifizierter Fachkräfte für die Gesellschaft. Er würdigte die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk und ermutigte junge Menschen, die vielfältigen Perspektiven des Berufs zu nutzen.

Abschließend würdigte Dr. Ralph Elster das ehrenamtliche Engagement der Schornsteinfeger für die Sicherheit und das Wohl der Bürger. Ihr Einsatz sei unverzichtbar für eine nachhaltige Zukunft und verdiene höchste Anerkennung. Insgesamt verdeutlichte Dr. Ralph Elster in seiner Rede die zentrale Bedeutung des Schornsteinfegerhandwerks für die Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen und unterstrich die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Handwerk für eine nachhaltige Zukunft.

Die Rede im Wortlaut

Lieber Herr Frank, (neuer Vors. Landesinnungsmeister des Schornsteinfegerhandwerks NRW)
Lieber Herr Peeters (ehemaliger Vorsitzender/Landesinnungsmeister des Schornsteinfegerhandwerks NRW)
liebe Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger,
meine sehr verehrten Damen und Herren.

Im Namen der Stadt Köln und unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker darf ich Sie ganz herzlich in Köln willkommen heißen. Es ist mir eine große Freude und Ehre, dass Sie in diesem Jahr hier in unserer Stadt im Hotel Pullman ihren Landesverbandstag der Schornsteinfeger Nordrhein-Westfalens durchführen.

Ihr Handwerk hat nicht nur eine jahrhundertelange Tradition und spielt seither eine bedeutende Rolle in unserer Gemeinschaft, es ist auch ein Symbol für Glück und Wohlstand, das tief in unserer Kultur verwurzelt ist. Ihre Arbeit garantiert dabei nicht nur die Sicherheit unserer Häuser und Städte, sondern trägt auch wesentlich zum Umweltschutz und zur Energieeffizienz bei. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und die Belange unserer Umwelt von großer Bedeutung sind, ist Ihr Beitrag für uns alle unerlässlich.

Ihr heutiger thematischer Schwerpunkt: „Wir machen Energiewende. Einfach.“ trifft – wie ich finde – den Nagel auf den Kopf. Denn Sie sind in ihrem Arbeitsalltag vielfach die Vermittler zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern. Gesetze, Verordnungen, Richtlinien in – für viele Menschen – unverständlicher Behördensprache, erklären Sie Tag für Tag Ihren Kunden, transferieren Sie damit in unsere Gesellschaft. Dabei müssen Sie versuchen zu vereinfachen, aufzuklären und manchmal auch zu deeskalieren.

Viele Fragen zum Gebäudeenergiegesetz

Zweifelsohne haben sich die Zeiten geändert. Heute wird das Handeln des Staates, werden viele Gesetze oft schon öffentlich diskutiert, lange bevor sie spruchreif oder gar beschlossen sind. Natürlich gibt es viele Menschen, die sich über einen derartigen Zugewinn an solcher Vorab-Information freuen; andere können aber damit gar nicht umgehen und werden durch das oft beobachtbare Hin-und-her stattdessen massiv verunsichert.

Wir alle haben die Geschehnisse rund um das „neue“ Gebäudeenergie-Gesetz miterlebt und sicherlich haben gerade Sie mit Ihrer beruflichen Expertise die unglaubliche Verunsicherung bei den Haus- und Wohnungsbesitzern mitbekommen: Soll man eine ältere Öl- oder Gasheizung sofort austauschen? Gibt es sinnvolle Alternativen? Gibt es Übergangszeiträume? Gibt es überhaupt noch eine stabile Öl- oder Gasversorgung und wenn ja, wie lange noch? Fragen über Fragen, zahlreiche Veränderungen auf dem Weg zum Gesetz. Sie alle, die Fachleute, haben die Gespräche mit den Betroffenen geführt, haben Sachverhalte aufgeklärt und sicherlich die Menschen auch oft auch beruhigt und ihnen Lösungswege aufgezeigt. 

Genau für diese Arbeit kann man Ihnen gar nicht genug danken und das möchte ich an dieser Stelle einmal ganz ausdrücklich tun, mich bei Ihnen bedanken. Aus meiner Sicht ist es nicht selbstverständlich, Ihnen die gesetzesbegleitende Kommunikation mal eben so zu übertragen, denn der Gesetzgeber muss ja dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger über die Konsequenzen seiner Gesetzgebung hinreichend aufgeklärt werden. 

Als Kommune werden wir ja im Rahmen der Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes verpflichtet, eine Wärmeplanung zu erstellen und deshalb hat der Kölner Stadtrat hat vor wenigen Wochen die Verwaltung mit einer solchen kommunalen Wärmeplanung beauftragt.  Durch die Qualifizierung der Stadt Köln als Pilotkommune der Landesagentur NRW.Energy4Climate (E4C) besteht eine kontinuierliche Beratung durch Expertinnen und Experten dieser Behörde sowie ein Austausch mit dem Land NRW, sodass wir die Kongruenz der vorbereitenden Arbeiten unserer Verwaltung mit der zu erwartenden landesgesetzlichen Regelung sicherstellen können. Insofern gehe ich davon aus, dass Köln zumindest diesbezüglich gut aufgestellt ist und die Ende Juni 2026 ablaufende Frist für die Erstellung unserer lokalen Wärmeplanung erreicht werden kann.

Positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt


Sie meine Damen und Herren von der Schornsteinfegerzunft sind ja auch Ansprechpartner der Bürgerinnen und Bürger für viele historisch gewachsene Aufgabenbereiche wie Brandschutz, Sicherheit, Umweltschutz, Beratung, Lüftung oder Hygiene. Allein diese Aufgabenfülle macht deutlich, welche hochqualifizierte Ausbildung das Schornsteinfegerhandwerk erfordert. Es hat mich deshalb sehr gefreut, dass – folgt man den Angaben Ihres Bundesverbandes – im Herbst des letzten Jahres rund 660 Lehrlinge ihre Ausbildung begonnen haben und dass dies sogar noch deutlich mehr waren als im Vorjahr.

Es ist doch schön, dass gerade Ihr komplexes Handwerk eine solch positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt zeigt, dass junge Menschen die guten Ausbildungs- und Beschäftigungsperspektiven Ihres Berufstandes annehmen und für ihre eigene Lebensplanung nutzen. Zweifellos braucht unsere Gesellschaft auch künftig ausgezeichneten Nachwuchs gerade in Ihrem Handwerk. Ihre Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten führen bis zum Bezirksschornsteinfegermeister; darüber hinaus können dringend benötigte Zusatzqualifikationen zum Sicherheits-, Umwelt- oder Energieexperten erworben werden. 

Ihr einflussreicher Landesfachverband vertritt dabei das Schornsteinfegerhandwerk in NRW mit seinen sechs Innungen und gut 1.500 Betrieben mit etwa 5.000 Beschäftigten. Sie sind dabei Ansprechpartner für Politik und Verwaltung, für Fachverbände oder Marktpartner und beteiligen sich seit jeher an fachlichen und berufspolitischen Abstimmungsprozessen.
Dass Ihr Landesfachverband dabei besonders gut vernetzt sein muss, zeigt nicht zuletzt auch die Tatsache, dass alle relevanten Landesministerien hier auf Ihrer Tagung vertreten sind, und dass Sie für die heutige Festrede auch unseren Landesinnenminister Herbert Reul gewinnen konnten.

Meine Damen und Herren, unsere Gesellschaft befindet sich ja allenthalben inmitten einer umfassenden Transformation, die viele Herausforderungen mit sich bringt, aber auch viele Chancen, die mit der Digitalisierung oder neuen Technologien einhergehen und die unser aller Zukunft entscheidend prägen werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass gerade das Schornsteinfegerhandwerk mit seinen Aus- und Weiterbildungsstrukturen und Sie alle mit Ihrem beruflichem Einsatz und ehrenamtlichem Engagement für die anstehenden Veränderungen gut aufgestellt sind und die damit einhergehenden Herausforderungen sukzessive meistern werden.

Vor allem auch für das damit einhergehende, nicht unerhebliche ehrenamtliche Engagement darf ich Ihnen meine tiefe Anerkennung und meinen Dank aussprechen für Ihrer Beitrag, den Sie für die Sicherheit und das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger leisten.

Meine Damen und Herren, abschließend möchte ich Ihnen allen noch einen erfolgreichen weiteren Verlauf Ihrer Verbandstagung wünschen, mit vielen guten Gesprächen und konstruktiven Diskussionen und vor allem wünsche ich Ihnen noch eine richtig gute Zeit in bei uns Köln.