Wann wurde der Grundstein für den Erfolg der Musikstadt Köln gelegt? Wie hat sich die Musikstadt in den zurückliegenden Jahren entwickelt? Und wie passt da die KammerMusikKöln ins Bild, die in diesem Jahr ihr 10+1-Jubiläum feiert? Fragen, denen Kölns Bürgermeister Dr. Ralph Elster in seinem Grußwort nachgegangen ist, das er anlässlich eines Jubiläumskonzerts von KammerMusikKöln im Sancta-Clara-Keller gehalten hat.
Der Ort an sich, den die Familie Kraemer zur Verfügung stellt, gibt dabei schon einen Hinweis auf das Erfolgsrezept. „Denn wie so oft in Köln und zwar spartenübergreifend gehören dazu folgende Zutaten: Man nehme ehrenamtliches Engagement und füge fantastische Künstler hinzu und schon bekommt man Weltklasse geboten“, so Dr. Ralph Elster.
In den zurückliegenden 200 Jahren seien fast alle namhaften kulturellen Errungenschaften der Stadt auf bürgerschaftliches Engagement zurückzuführen gewesen. „Die Gründung unserer ehrwürdigen Concert-Gesellschaft und damit die Geburtsstunde auch unseres Gürzenich-Orchesters im Jahr 1827 ist sicherlich einer dieser wesentlichen Meilensteine“, so der CDU-Kulturexperte.
Dieselben Bürgerinnen und Bürger, die diese initialen Strukturen ermöglicht hätten, machten sich anschließend stark für den Aufbau einer musikalischen Ausbildungsstätte nach dem Vorbild des Conservatoire de Paris und schon 1847 sei ein Vorläufer der heutigen Rheinischen Musikschule gegründet worden.
Aus dem später „Conservatorium der Musik in Coeln“ genannten Institut habe sich 1925 schließlich auch die heutige Hochschule für Musik und Tanz herausbilden können. Auch dieser Olymp der musikalischen Ausbildung in Deutschland feiert also schon bald ein großes Jubiläum.
„Wenn nun – wie in unserer Stadt – die Ausgangslage so unglaublich günstig ist, dann bieten sich der Musikkultur auch immer wieder außergewöhnliche Chancen, die so vielleicht an anderer Stelle nicht ohne Weiteres denkbar wären“, so Dr. Ralph Elster weiter. In dieser Reihe sieht er auch die KammerMusikKöln, die als weiteres musikkulturelles Kleinod die Musikstadt Köln bereichert und nun ihr elfjähriges Bestehen feiert.
Das Ensemble von KammerMusikKöln setzt sich zusammen aus engagierten Solisten des Gürzenich-Orchesters und des WDR Sinfonieorchesters Köln, aus Hochschulprofessorinnen und -professoren sowie aus freiberuflichen deutschen und europäischen Kammermusikerinnen und -musikern. „Das heißt, schon das Ensemble selbst, die Musikerinnen und Musiker repräsentieren die unglaubliche Stärke unserer Musikstadt mitten in Europa“, so de Kölner Bürgermeister weiter.
Mit dem klaren Fokus auf Kammermusik hat das Ensemble einen weißen Fleck in der Kölner Musiklandschaft beseitigt. „Hier in Köln, in der Stadt, in der zahllose Studierende an der Hochschule Kammermusik studieren und wo man einen entsprechenden Masterstudiengang belegen kann, hier in Köln kommt es also am 29. September 2011 zu einem Zusammenschluss von exzellenten Musikerinnen und Musikern, die von Kammermusik und den damit verbundenen musikalischen Möglichkeiten begeistert sind. Wenn es Ihren Verein nicht schon gäbe, müsste man ihn ja unbedingt schleunigst erfinden“, betonte Dr. Ralph Elster.
Ein Verein, der heute sehr engagiert und mit großer Umsicht von der großartigen Monika Hermans-Krüger als geschäftsführender Vorständin geführt werde. Gegründet wurde der Verein vor elfeinhalb Jahren von zahlreichen Musikerinnen und Musikern und von der Musik verbundenen Familien, wie etwa den wunderbaren Familien Schuster und Tonger – wieder so ein Bespiel für das bürgerschaftliche Engagement für die Kölner Musikstadt.
Die Rede im Wortlaut
Lieber Vorstand der KammerMusikKöln,
sehr geehrte Frau Hermans-Krüger,
liebe Gründungsmusikerinnen und -musiker,
liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde und Förderer, liebe Familie Kraemer, liebe Gäste.
Dass Köln eine großartige Musikstadt ist, wird am heutigen Abend mit Sicherheit niemand bestreiten wollen. Das war allerdings nicht immer so, aber zahlreiche bedeutsame Entwicklungen vor allem während der letzten knapp 200 Jahre haben Zug um Zug zu Kölns besonderem Ruf in der Musiklandschaft geführt. Und wie eigentlich fast alle so namhaften kulturellen Errungenschaften in unserer Stadt, geht auch diese Erfolgsgeschichte auf bürgerschaftliches Engagement zurück.
Die Gründung unserer ehrwürdigen Concert-Gesellschaft und damit die Geburtsstunde auch unseres Gürzenich-Orchesters im Jahr 1827 ist sicherlich einer dieser wesentlichen Meilensteine. Dieselben Bürgerinnen und Bürger, die diese initialen Strukturen ermöglicht haben, machten sich dann anschließend stark für den Aufbau einer musikalischen Ausbildungsstätte nach dem Vorbild des Conservatoire de Paris und schon 1847 wurde ein Vorläufer unserer heutigen Rheinischen Musikschule gegründet. Aus dem später „Conservatorium der Musik in Coeln“ genannten Institut hat sich 1925 schließlich auch die heutige Hochschule für Musik und Tanz herausbilden können. Auch dieser Olymp der musikalischen Ausbildung in Deutschland feiert also schon bald ein großes Jubiläum.
Nach dem Krieg wurde von dort aus weltweite Musikgeschichte geschrieben, vor allem auch gemeinsam mit den großartigen Aktivitäten des damaligen WDR, der mit seinen Klangkörpern und mit einem großartigen Sende- und Förderprogramm die Musikszene über alle Kategorien und Genres hinweg nicht nur im Rheinland maßgeblich beeinflusst hat.
Großartige Strukturen flankiert durch grandiose Infrastruktur
Wenn nun so großartige Strukturen flankiert werden durch eine grandiose Infrastruktur wie z.B. durch die Kölner Philharmonie oder der Große Sendesaal, wenn also Institutionen und Spielstätten vorhanden sind, dann bedarf es zwar immer noch etwas Glück, aber es fehlt eigentlich nur noch das Wichtigste, nämlich die Talente.
Die steuert nun Gottseidank nicht nur die Attraktivität unseres Standortes bei, sondern vor allem auch unsere wunderbare Hochschule. Jahr für Jahr kommen die talentiertesten Musikerinnen und Musiker aus aller Welt allein wegen ihrer Ausbildung in unsere Stadt. Dazu gleich zwei der besten deutschen Sinfonieorchester und so viele andere wunderbare Klangkörper, wie etwa die Musikfabrik. Allein unsere Hochschule unterhält zwei hochambitionierte „Nachwuchs“-Sinfonieorchester.
Wenn nun – wie in unserer Stadt – die Ausgangslage so unglaublich günstig ist, dann bieten sich der Musikkultur auch immer wieder außergewöhnliche Chancen, die so vielleicht an anderer Stelle nicht ohne Weiteres denkbar wären. Das stete Entwickeln solcher Möglichkeiten kann man bis in die Anfänge unserer Musikstadt Köln zurückverfolgen. Aber auch die großartigen Entwicklungen der letzten zehn oder 15 Jahre stärken den Ruf unserer Stadt als ein bedeutendes europäisches Musikzentrum.
Enorme Potential der Musikmetropole Köln wird auch andernorts gesehen
Das Engagement des Landes Nordrhein-Westfalen, gemeinsam mit uns, das Zentrum für Alte Musik konsequent auszubauen oder den Stadtgarten, als die landesweit größte Jazz-Spielstätte zu einem Europäischen Zentrum für Jazz und aktuelle Musik weiterzuentwickeln, verdeutlicht, dass es sich bei meiner gerade vorgetragenen Standortbeschreibung nicht um die typische stadtkölnische rosarot-selbstzufriedene Binnensicht handelt, sondern dass das enorme Potential unserer Musikmetropole eben auch andernorts gesehen wird.
Heute feiern wir das elfjährige Bestehen von KammerMusikKöln, einem weiteren musikkulturellen Kleinod unserer Stadt. Das Ensemble von KammerMusikKöln setzt sich zusammen aus engagierten Solisten des Gürzenich-Orchesters und des WDR Sinfonieorchesters Köln, sowie aus Hochschulprofessorinnen und -professoren und auch aus freiberuflichen deutschen und europäischen Kammermusikerinnen und -musikern. Das heißt, schon das Ensemble selbst, die Musikerinnen und Musiker repräsentieren die unglaubliche Stärke unserer Musikstadt mitten in Europa.
Und dann der klare Fokus auf Kammermusik, der bislang in unserer Musiklandschaft noch etwas gefehlt hat. Hier in Köln, in der Stadt, in der zahllose Studierende an der Hochschule Kammermusik studieren und wo man einen entsprechenden Masterstudiengang belegen kann, hier in Köln kommt es also am 29. September 2011 zu einem Zusammenschluss von exzellenten Musikerinnen und Musikern, die von Kammermusik und den damit verbundenen musikalischen Möglichkeiten begeistert sind.
Wenn es den Verein nicht schon gäbe, müsste man ihn unbedingt erfinden
Wenn es Ihren Verein nicht schon gäbe, müsste man ihn ja unbedingt schleunigst erfinden. Ich darf Sie jedenfalls zu Ihrem ersten kölschen Jubiläum ganz herzlich beglückwünschen und darf Ihnen auch im Namen unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Stadt Köln zu Ihrer wunderbaren Vereinsarbeit gratulieren. Zehn, oder mittlerweile elf Jahre sind für ein Ensemble und einen Verein ja eigentlich noch ein recht überschaubarer Zeitraum. Aber dennoch ist KammerMusikKöln aus unserer städtischen Kulturlandschaft kaum mehr wegzudenken; Ihr Verein hat sich in diesen wenigen Jahren in unserer Stadt und seit 2017 ja auch darüber hinaus in der Region als feste musikalische Größe etabliert.
Ihre Idee mit zwei bis zu 18 Musizierenden auch abseits des Mainstreams kammermusikalisch zu musizieren, für das begeisterte Publikum auch vergessene Stücke wiederzuentdecken, bedeutende Werke der Orchesterliteratur für ihr Ensemble bearbeiten zu lassen und Kammermusik auch epochenübergreifend in die Konzertsäle zu bringen, ist einfach überzeugend und macht dem Publikum unglaublich viel Freude. Apropos Konzertsäle – Ihre spannende Musik bekommt man in Köln ja immer in einem ebenso spannenden Rahmen geboten, wie heute Abend hier im „Sancta Clara“-Keller oder im Konzertsaal im Belgischen Haus.
Seit der Spielzeit 2017/2018 finden Ihre Konzerte auch außerhalb Kölns statt. In Bonn wird das gesamte Programm ebenfalls zur Aufführung gebracht, gestern gab es schon ein Konzert in Bedburg-Hau. Damit wird Ihr Ensemble nicht nur zum Botschafter für Kammermusik, sondern schon wegen Ihres Namens werden Sie dadurch auch zu Botschafterinnen und Botschaftern unserer Stadt. Selbstverständlich bin ich Ihnen auch dafür sehr dankbar, denn bessere Kulturbotschafter kann man sich ja kaum vorstellen.
Das Festkonzert war ein äußerst gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Arbeitsweise von KammerMusikKöln.
Das heutige Festkonzert war ein äußerst gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Arbeitsweise von KammerMusikKöln. Für die Umsetzung des WagnerProjektes haben Sie ein Ensemble von immerhin 17 Musikerinnen und Musikern aufgeboten und uns heute Abend Richard Wagner und Engelbert Humperdinck in „neuem Gewand“ dargeboten. Ganz herzlichen Dank dafür, es war ein großartiges Konzerterlebnis. Dass wir solche Augenblicke genießen dürfen, ist dem hohen Anspruch des Ensembles an die eigene künstlerische Leistung geschuldet und dem immer wieder aufs Neue zusammengestellten, hochambitionierten Konzertprogramm.
Der Rahmen dafür muss aber auch gewährleistet sein und deshalb gebührt der Dank der Stadt Köln auch allen Förderern des Vereins für ihre wertvolle Unterstützung. Abschließend danke ich auch dem Vorstand des Vereins KammerMusikKöln für sein großes Engagement.
Ich verbinde den Dank an alle Akteure mit der Hoffnung auf viele weitere gute Jahre für den Verein KammerMusikKöln und wünsche uns allen noch viele unvergessliche Konzerterlebnisse.
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