26 Winzer, acht Anbaugebiete, 50 Jahre – das sind die nüchternen Zahlen zum Jubiläum der Kölner Weinwochen. Doch die sind viel mehr, als nur Zahlen. Sie sind gute Laune, köstlicher Genuss, ein großes Stück Lebensqualität in der Kölner Innenstadt. Daher freute sich Bürgermeister Dr. Ralph Elster die Jubiläumsveranstaltung gemeinsam mit Weinkönigin Annalena Baum eröffnen zu dürfen: „Liebe Weinkönigin Annalena Baum, liebe Winzerinnen und Winzer, liebe Freundinnen und Freunde des Weins, liebe Gäste der Kölner Weinwoche. Es freut mich wirklich sehr, Sie alle im Namen der Stadt Köln und unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker zur 50. Kölner Weinwoche hier auf dem Neumarkt im Zentrum der Stadt begrüßen zu dürfen.“

Ein Umzug mit Herausforderungen

Das Jubiläumsjahr der Kölner Weinwoche begann allerdings nicht ohne Herausforderungen. Ursprünglich auf dem Heumarkt geplant, musste das Event kurzfristig auf den Neumarkt verlegt werden. „Ausgerechnet zum 50. Jubiläum gab es in diesem Jahr ja zunächst reichlich Irrungen und Wirrungen. Am Ende konnte nun aber die Weinwoche vom Heumarkt auf den Neumarkt wechseln, wobei das knappe Zeitfenster seit den Beschlüssen zur Verlegung den verantwortlichen Organisatoren vieles abverlangt hat“, so Dr. Elster. Trotz dieser Schwierigkeiten haben die Organisatoren und Weinbaubetriebe mit unglaublichem Engagement und Kreativität die Veranstaltung vorbereitet und umgesetzt.

Köln und seine Weinkultur

Die Kölner Weinwochen sind nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch eine Feier der langen Weintradition der Stadt. „Wir sind stolz darauf, dass die Kölner Weinwoche nunmehr schon 50 Jahre lang die große Weintradition unserer Stadt wieder aufleben lässt“, sagte Dr. Elster und erinnerte daran, dass Köln seit über 2000 Jahren eine Weinstadt ist. „Mit den Römern kam der Weinbau nach Köln und an den Niederrhein, wo sich zwischen Köln und der niederländischen Grenze noch mehr als 100 Orte finden lassen, in denen früher Weinbau betrieben worden ist.“

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Rede von Dr. Elster bot einen Einblick in die Geschichte des Weinbaus in Köln. Besonders erwähnenswert ist das Dionysos-Mosaik im Römisch-Germanischen Museum, das die Bedeutung des Weins in der römischen Kultur zeigt. „Der Kölner Wein war aus heutiger Sicht in der Qualität wahrscheinlich diskutabel, in der Quantität doch respektabel und in der Wirkung bestimmt recht formidabel“, scherzte Dr. Elster.

Er wies auch auf die historische Bedeutung der Glaskunst in Köln hin: „Getrunken haben die römischen Kölner den Wein schon damals aus wunderbaren römischen Gläsern, den Vorläufern der Römer-Pokale, die seit dem Spätmittelalter als Trinkgläser für Wein bekannt sind.“

Weinhandel und Heinzelmännchen

Im Mittelalter verlagerte sich der Schwerpunkt vom Weinbau zum Weinhandel. „Nach Bordeaux war Köln die Stadt mit dem europaweit zweitgrößten Handelsaufkommen“, betonte Dr. Elster. Die berühmten Heinzelmännchen von Köln verstanden sich ebenfalls auf das Weinmachen, wie er humorvoll anmerkte.

Ein Fest der Begegnungen und des Genusses

Zum Abschluss seiner Rede bedankte sich Dr. Elster bei der rheinhessischen Weinkönigin Annalena Baum und wünschte allen Gästen eine wunderbare Zeit. „Ich wünsche Ihnen allen ganz viele weininteressierte Gäste und hoffentlich bestes Wetter für die 50. Kölner Weinwoche, die dann hiermit offiziell eröffnet ist.“ Die Kölner Weinwochen auf dem Neumarkt seien mehr als nur ein Weinfest. Dr. Elster: „Sie sind eine Hommage an die reiche Weintradition der Stadt und eine Gelegenheit, die kulturellen und historischen Wurzeln Kölns zu feiern. Besucher können sich auf exquisite Weine, interessante Begegnungen und eine Reise durch die Geschichte des Weins in Köln freuen. In diesem Sinne: Prost auf die nächsten 50 Jahre Kölner Weinwochen!“

Die Rede im Wortlaut

Liebe Weinkönigin Annalena Baum,
liebe Winzerinnen und Winzer,
liebe Freundinnen und Freunde des Weins,
liebe Gäste der Kölner Weinwoche.
Es freut mich wirklich sehr, Sie alle im Namen der Stadt Köln und unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker zur 50. Kölner Weinwoche hier auf dem Neumarkt im Zentrum der Stadt begrüßen zu dürfen.

Ausgerechnet zum 50. Jubiläum gab es in diesem Jahr ja zunächst reichlich Irrungen und Wirrungen. Am Ende konnte nun aber die Weinwoche vom Heumarkt auf den Neumarkt wechseln, wobei das knappe Zeitfenster seit den Beschlüssen zur Verlegung den verantwortlichen Organisatoren, den Herren Benz, Finkenauer, Nägler und Ohlig von der Lutzius Werbung GbR mit Sicherheit vieles abverlangt hat.
Wie unglaublich kreativ, positiv und offen Sie vier und die teilnehmenden Weinbaubetriebe mit dieser misslichen Situation umgegangen sind, ist schon großartig und ich darf im Namen der Stadt Danke sagen, dass Sie Köln treu geblieben sind.

Weinwoche lässt Kölner Weintradition wieder aufleben

Wir sind stolz darauf, dass die Kölner Weinwoche nunmehr schon 50 Jahre lang die große Weintradition unserer Stadt wieder aufleben lässt. Auch wenn heute Kölsch als unser Lokalgetränk viel präsenter ist als Wein, ist Köln doch  schon seit 2000 Jahren eine Stadt des Weines. Mit den Römern kam der Weinbau nach Köln und an den Niederrhein, wo sich zwischen Köln und der niederländischen Grenze noch mehr als 100 Orte, in denen früher Weinbau betrieben worden ist, geschichtlich nachweisen lassen. 

Den Römern war die Weinkultur wichtig, das weltberühmte Dionysos-Mosaik im Römisch-Germanischen Museum, gibt uns ja heute noch einen Eindruck davon, welchen Stellenwert der Gott des Weines auch in unserer Stadt seinerzeit hatte. Der Kölner Wein war aus heutiger Sicht in der Qualität wahrscheinlich diskutabel, in der Quantität doch respektabel und in der Wirkung bestimmt recht formidabel. Getrunken haben die römischen Kölner den Wein schon damals aus wunderbaren römischen Gläsern, den Vorläufern der Römer-Pokale, die ja seit dem Spätmittelalter als Trinkgläser für Wein bekannt sind. Köln war seit der Römerzeit ein Zentrum für Glaskunst, die letzte große Glashütte, die Rheinische Glashütten Actien Gesellschaft in Ehrenfeld ist erst kurz vor dem zweiten Weltkrieg geschlossen worden. 

Im Mittelalter wich der Weinbau in Köln in seiner Bedeutung dann dem Weinhandel

Die große römische Glaskunsttradition wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass die weltweit größte Sammlung antiken römischen Glases hier in Köln im Römisch-Germanischen Museum beheimatet ist. Vielleicht schaffen Sie es ja in einer kleinen Pause ins Museum; knapp 200 Meter von hier im Übergangsquartier im Belgischen Haus sind ein paar der gläsernen Kleinode zu bestaunen.

Im Mittelalter wich der Weinbau in Köln in seiner Bedeutung dann dem Weinhandel. Nach Bordeaux war Köln die Stadt mit dem europaweit zweitgrößten Handelsaufkommen, wobei die Kölner den Wein nicht allein getrunken haben, sondern er wurde von hier aus nach ganz Europa weitergehandelt.

Köln war also seit seiner Gründung eine Weinstadt, selbst unsere berühmten Heinzelmännchen verstanden sich sehr wohl aufs Weinmachen. Von Bierbrauen ist dagegen nichts überliefert. Köln hat eine Weintradition, die ihresgleichen sucht, wenngleich die zeitgenössische Literatur, z.B. von Rudolf Nickenig, von Köln als einer merkwürdigen Weinstadt spricht.

Viele weininteressierte Gäste und hoffentlich bestes Wetter

Die Kölner Weinwoche mit dem 50. Jubiläum halte ich allerdings nicht für merkwürdig, sondern für sehr denkwürdig und zum Dank für 50 Jahre Kölner Weinwoche darf ich Ihnen dieses neue Buch zur Kölner Weingeschichte übereichen. Viel Spaß beim Lesen, vielleicht gibt es ja sogar Anreize für die 51. Ausgabe Ihres wunderbaren Festes.

Abschließend darf ich mich noch bei der rheinhessischen Weinkönigin, bei Annalena Baum aus Bingen bedanken, dass Sie sich die Zeit für die diesjährige Weinwoche genommen haben. Herzlich willkommen in Köln. Bei so viel charmantem Beistand haben wir hervorragende Voraussetzungen für die kommende Tage hier auf dem Neumarkt. Ich wünsche Ihnen allen ganz viele weininteressierte Gäste und hoffentlich bestes Wetter für die 50. Köln Weinwoche, die dann hiermit offiziell eröffnet ist.