Es ist die Stunde der Chöre. 75 Jahre Kreis-Chor-Vereinigung Köln wird in der Wolkenburg gefeiert. Aber warum zitiert Kölns Bürgermeister Dr. Ralph Elster dann einen ehemaligen Frankfurter Kulturdezernent? Weil Hilmar Hoffmann etwas gesagt hat, was auch auf die Stadt Köln zutrifft:
„Ein Indiz dafür, ob eine Stadt wirklich Kultur auf breiter Basis besitzt, ist der Grad aktiver künstlerischer Betätigung breiter Teile der Bevölkerung, die Kunst nicht zum Broterwerb ausüben.“
„Dann ist Köln definitiv eine Stadt der Kultur“, stellt der CDU-Kulturpolitiker Dr. Ralph Elster in seinem Grußwort heraus: „Wir sind auch seit dem 19. Jahrhundert eine Stadt der Musikkultur und selbstverständlich sind unsere Chöre und damit die Mitglieder der Kölner Kreis-Chor-Vereinigung in hohem Maße an dieser wunderbaren Entwicklung beteiligt.“
Kölns Chorlandschaft sei heute so vielfältig und bunt und wie unsere Stadtgesellschaft selbst. Denn Singen verbinde und biete allen Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion, eine kulturelle Gemeinschaft und Teilhabemöglichkeit.
„Genauso vielfältig ist auch das Repertoire unserer Ensembles und Vereinigungen. Der KCV gehören heute über 50 Chöre an, sie vertreten über 1.600 Mitglieder aus allen Teilen unserer Kölner Stadtgesellschaft und dem Kölner Umland. Immer noch – bei allem gesellschaftlichen Wandel – ein unglaublich großes Potential für kulturelle Freude und entsprechend wird am heutigen Tag auch ein fantastisches Programm geboten, in dem auch gerade die Vielfalt der Mitgliedschöre präsentiert wird“, betont der Kölner Bürgermeister.
Danke an alle Mitglieder der Kreis-Chor-Vereinigung
Dabei treten die Kölner Chöre in kleinen Konzerträumen ebenso auf, wie in den großen Sälen und auch in der Philharmonie. „Sie tragen sowohl das jahrhundertelang bekannte Liedgut als auch die sich in einer lebendigen Chormusikszene ergebenden Ergänzungen und Veränderungen des klassischen Repertoires immer wieder auch über unsere Stadt- und Landesgrenzen hinaus in die Welt, sodass man sagen kann, dass unsere Chöre gleichsam singende Botschafterinnen und Botschafter sind, der zweifellos schönsten Stadt am Rhein, viele sagen ja auch zu Recht der lebenswertesten Stadt Deutschlands“, so Dr. Ralph Elster, der den aktiven Sängerinnen und Sängern sehr für ihr Engagement dankte.
„Denn ohne Ihre Leidenschaft für die Musik und den Gesang wäre das kulturelle Leben Kölns um vieles ärmer. Wir möchten den Chorgesang in Köln nicht missen und deshalb möchte ich Ihnen danken für Ihren Einsatz für unsere Chormusik, aber auch für die vielfältige ehrenamtliche Arbeit innerhalb ihrer Vereine, ohne die es ja auch nicht geht“, betonte der Kölner Bürgermeister und schloss sein Grußwort mit den Worten: „Ich sage Ihnen allen noch einmal herzlichen Dank für 75 Jahre Engagement im Sinne unserer Musikstadt Köln und wünsche Ihnen allen viel Erfolg für die nächsten 75 Jahre und heute noch viel Freude beim wunderbaren Jubiläumskonzert.“
Die Rede im Wortlaut
Vielen Dank, lieber Herr Rheindorf, für die freundliche Anmoderation.
Liebe Vorstandsmitglieder der Kreis-Chor-Vereinigung Köln, lieber Herr Schulz, (sieben Personen, keine namentliche Nennung)
Lieber Herr Schwieren, Präsident des Kölner-Männer-Gesang-Vereins, damit Hausherr
Liebe Frau Kupitz, Präsidiumsmitglied des ChorVerbandes NRW e.V.
Liebe Chorleitungen und Sängerinnen und Sänger der auftretenden Mitgliedschöre, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste.
Nach diesem grandiosen Auftakt durch unseren Kölner Männergesangverein unter der Leitung des wunderbaren und langjährigen Zillchen-Dirigenten Bernhard Steiner, ist es mir eine große Freude, Sie hier heute in diesem wunderschönen Ambiente unserer Wolkenburg ganz herzlich im Namen der Stadt Köln und unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßen zu dürfen.
Die heutige Veranstaltung, bei der uns ja noch weit mehr Ohrenschmaus geboten werden wird, hat einen offiziellen Anlass, weil nämlich die Kreis-Chor-Vereinigung (die KCV) heute ihr 75jähriges Bestehen feiert.
Wir reden bei der Gründung über das Jahr 1948. Es ist die Zeit der Währungsreform und der Berlinblockade. Die Konflikte zwischen den alliierten Nationen werden nach und nach immer deutlicher.
Das Singen in Chören hat eine unglaublich starke Tradition
Der parlamentarische Rat konstituiert sich in Bonn, um die Verfassung für das künftige Deutschland zu erarbeiten, und greift dabei übrigens auf vieles zurück, was schon in der Paulskirchenverfassung im Zuge der Märzrevolution 1848/49, also heute vor 175 Jahren, niedergelegt worden ist und bis zum heutigen Tag die Grundlage unseres Zusammenlebens bildet.
Unmittelbar nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges, im damals zerstörten Deutschland, wollten die Menschen auch außerhalb von Arbeitsleben und Wiederaufbau zusammenkommen und u.a. auch mit anderen gemeinsam ihre Freizeit im Sport oder auch in der Kultur gestalten. Das Singen in Chören hat – wie Sie, die Sie Ihr Repertoire besser kennen als ich – in Deutschland seit der Romantik eine unglaublich starke Tradition und stand deshalb bei der Wiederaufnahme kultureller Aktivitäten selbstverständlich zuvorderst auf der Agenda.
Seit wann Menschen gemeinsam singen ist natürlich nicht belegt. Im Mittelalter diente der gemeinsame Gesang der Begleitung der Gottesdienste. Wer einmal gregorianische Gesänge in einer unserer Romanischen Kirchen erlebt hat, weiß, welche Kraft menschliche Stimmen entfachen können, welche Stimmungen sie zu erzeugen vermögen.
Kreis-Chor-Vereinigung: Hochzeiten des Chorgesangs
Chöre im heutigen Sinne, im Sinne Ihrer Chor-Vereinigung, also große, oft mit Laien oder höchstens „Nebenberuflern“ besetzte Gesangsgruppen, sind erst seit dem 19. Jahrhundert belegt, an dessen Ende massenhaft Chöre gegründet werden, deren Liedgut in einem kaum vorstellbaren Maße anwächst, weil nahezu jeder Komponist, auch die namhaftesten wie Franz Schubert, Felix Mendelssohn Bartholdy, Anton Bruckner oder Johannes Brahms das Repertoire kontinuierlich anreichern und in der Romantik auch das Volkslied zunehmend künstlerische Bearbeitung findet.
Von diesen Hochzeiten des Chorgesangs am Ende des 19. Jahrhunderts sind wir in Deutschland heute leider meilenweit entfernt, dennoch ist gerade Köln in Bezug auf Chormusik immer noch eine Hochburg, nicht zuletzt weil unsere fabelhafte Hochschule für Musik und Tanz, eine der weltweit ersten Adressen für musikalische Bildung, Bachelor- und Master-Studiengänge zur Chormusik und auch zur Kirchenmusik anbietet und damit auch Nachwuchs an interessierten Expertinnen und Experten ausbildet.
Der ehemalige Frankfurter Kulturdezernent und Präsident des Goethe-Instituts Hilmar Hoffmann hat einmal gesagt:
„Ein Indiz dafür, ob eine Stadt wirklich Kultur auf breiter Basis besitzt, ist der Grad aktiver künstlerischer Betätigung breiter Teile der Bevölkerung, die Kunst nicht zum Broterwerb ausüben.“
Wenn Hilmar Hoffmann recht hat, und daran besteht – so denke ich kein Zweifel – dann ist Köln eine Stadt der Kultur. Wir sind auch seit dem 19. Jahrhundert eine Stadt der Musikkultur und selbstverständlich sind unsere Chöre und damit die Mitglieder der Kölner Kreis-Chor-Vereinigung in hohem Maße an dieser wunderbaren Entwicklung beteiligt.
Kölns Chorlandschaft ist heute so vielfältig und bunt und wie unsere Stadtgesellschaft selbst. Denn Singen verbindet und bietet allen Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion, eine kulturelle Gemeinschaft und Teilhabemöglichkeit.
Der Kreis-Chor-Vereinigung gehören heute über 50 Chöre an
Genauso vielfältig ist auch das Repertoire unserer Ensembles und Vereinigungen. Der KCV gehören heute über 50 Chöre an, sie vertreten über 1.600 Mitglieder aus allen Teilen unserer Kölner Stadtgesellschaft und dem Kölner Umland. Immer noch – bei allem gesellschaftlichen Wandel – ein unglaublich großes Potential für kulturelle Freude und entsprechend wird am heutigen Tag auch ein fantastisches Programm geboten, in dem auch gerade die Vielfalt der Mitgliedschöre präsentiert wird.
Unsere Kölner Chöre treten in kleinen Konzerträumen auf, aber auch in den großen Sälen bis hin zur Philharmonie und sie tragen sowohl das jahrhundertelang bekannte Liedgut als auch die sich in einer lebendigen Chormusikszene ergebenden Ergänzungen und Veränderungen des klassischen Repertoires immer wieder auch über unsere Stadt- und Landesgrenzen hinaus in die Welt, sodass man sagen kann, dass unsere Chöre gleichsam singende Botschafterinnen und Botschafter sind, der zweifellos schönsten Stadt am Rhein, viele sagen ja auch zu Recht der lebenswertesten Stadt Deutschlands.
Ohne Ihr Engagement, meine sehr verehrten Damen und Herren, ohne Ihre Leidenschaft für die Musik und den Gesang wäre das kulturelle Leben Kölns um vieles ärmer. Wir möchten den Chorgesang in Köln nicht missen und deshalb möchte ich Ihnen danken für Ihren Einsatz für unsere Chormusik, aber auch für die vielfältige ehrenamtliche Arbeit innerhalb ihrer Vereine, ohne die es ja auch nicht geht.
Ich sage Ihnen allen noch einmal herzlichen Dank für 75 Jahre Engagement im Sinne unserer Musikstadt Köln und wünsche Ihnen allen viel Erfolg für die nächsten 75 Jahre und heute noch viel Freude beim wunderbaren Jubiläumskonzert.
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