Anlässlich der beeindruckenden 175-Jahr-Feier der Innung für Metalltechnik Köln versammelten sich Gäste, Mitglieder und Ehrengäste in der Wolkenburg, um dieses historische Ereignis zu würdigen. Unter ihnen Bürgermeister Dr. Ralph Elster, der mit seiner Rede einen eindrucksvollen Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Innung warf.

Der Obermeister der Innung für Metalltechnik Köln, Dipl.-Ing. Karl-Heinz Miebach

„Im Jahr 1848, während der turbulenten Zeit der Märzrevolution, wurde die Innung gegründet“, betonte Dr. Ralph Elster: „Diese Zeit des Umbruchs und der gesellschaftlichen Veränderungen war geprägt von industrieller Revolution und sozialen Bewegungen, die für bessere Arbeitsbedingungen und Bildungschancen kämpften. Die Innung für Metalltechnik Köln wurde somit nicht nur Zeuge, sondern auch Akteur in diesem historischen Kontext.“

Die Rede betonte die tiefe Verwurzelung des Metallhandwerks in der Kölner Stadtgeschichte. Bereits in der Römerzeit habe das Handwerk eine wichtige Rolle gespielt, und die Tradition setzte sich im Mittelalter fort. Die Schmiedezünfte und Kollegien, Vorläufer der heutigen Innungen, prägten das Stadtbild und legten den Grundstein für die Entwicklung des Metallhandwerks in Köln.

Bürgermeister Dr. Ralph Elster während seines Grußworts.

Bürgermeister Dr. Ralph Elster hob hervor, dass das Metallhandwerk stets ein Motor für wirtschaftliche Dynamik und Beschäftigung in der Stadt war. Heutzutage stehen alle Handwerksbetriebe in Köln zusammen für mehr als 60.000 Arbeitsplätze und einen Umsatz von rund acht Milliarden Euro. „Besonders beeindruckend ist die Rolle des Handwerks als Ausbilder, denn rund 5.000 junge Menschen haben die Chance, durch Handwerksbetriebe eine wertvolle berufliche Qualifikation zu erlangen“, so Dr. Ralph Elster.

Die Innung für Metalltechnik Köln hebt sich in ihren 175 Jahren des Bestehens als ein bedeutender Mitgestalter der Kölner Handwerksgeschichte hervor. Sie verkörpert nicht nur eine berufliche Gemeinschaft, sondern ein lebendiges Netzwerk von talentierten Handwerkerinnen und Handwerkern, die tagtäglich Spitzenprodukte herstellen und innovative Lösungen bieten.

Der Präsident der Handwerkskammer zu Köln: Hans-Peter Wollseifer.

Der Bürgermeister betonte auch die wichtige Rolle des Ehrenamts und der Unterstützung des Gemeinwohls durch die Mitglieder der Innung. In einer Ära des technologischen Wandels und sich ständig verändernder Märkte behalte das Handwerk seine Bedeutung als Quelle von Know-how, Fertigkeiten, Qualität und Stabilität.

Der Blick in die Zukunft zeigte eine zuversichtliche Perspektive für die Innung für Metalltechnik Köln. Die anstehenden Jahrzehnte werden zweifellos von besonderer Bedeutung sein, insbesondere bei der Bewältigung der Herausforderungen des Fachkräftemangels und der Anpassung an technologische Entwicklungen. Doch die jahrhundertelange Erfolgsgeschichte des Metallhandwerks in Köln lässt darauf schließen, dass die Betriebe und Handwerksmeister die richtigen Lösungen finden werden.

Abschließend freute sich Bürgermeister Dr. Ralph Elster darauf, das beeindruckende Jubiläum der Innung für Metalltechnik Köln gemeinsam mit allen Anwesenden zu feiern. Es ist eine Zeit des Rückblicks, der Anerkennung und des Optimismus für eine Zukunft, die von Tradition und Innovation gleichermaßen geprägt sein wird.

Lassen Sie uns nun heute gemeinsam feiern, die Erfolge der Innung für Metalltechnik Köln würdigen und in eine Zukunft blicken, die Ihnen auch künftig volle Auftragsbücher bescheren soll. Ihnen, lieber Herr Obermeister Miebach und Ihnen allen, liebe Mitglieder der Innung für Metalltechnik Köln, gratuliere ich noch einmal ganz herzlich zu diesem wunderbaren Jubiläum und schließe mein Grußwort gerne mit dem alten handwerklichen Segensspruch: „Gott schütze das ehrbare Handwerk“.

In diesem Sinne schließe ich diesen Blogbeitrag mit den inspirierenden Worten des Bürgermeisters: „Gott schütze das ehrbare Handwerk.“

Wir danken der Innung für Metalltechnik Köln für ihre unermüdliche Arbeit und gratulieren herzlich zum 175-jährigen Bestehen!

Die Rede im Wortlaut

Lieber Herr Obermeister Karl-Heinz Miebach, 

liebe Innungsmitglieder, sehr geehrte Sponsoren, liebe Ehrengäste, meine sehr verehrten Damen und Herren. 

Es ist mir eine große Freude und Ehre, Sie alle heute hier bei der 175-Jahr-Feier der Innung für Metalltechnik Köln begrüßen zu dürfen und ich darf Ihnen zu diesem Anlass die besten Grüße des Rates der Stadt Köln und unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker überbringen. 

Besonders begrüßen möchte ich aber noch zwei herausragende Persönlichkeiten des deutschen Handwerks: Zum einen Herrn Hans Peter Wollseifer, den Präsidenten der Handwerkskammer zu Köln und ehemaligen Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Und zum anderen Herrn Willi Seiger, den Präsidenten des Bundesverbandes Metall.

Sie beide haben durch ihr jahrzehntelanges Engagement das Handwerk im Allgemeinen bzw. das Metallhandwerk im Besonderen sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene mitgestaltet und tun das ja unvermindert auch bis heute. Schön, dass Sie beide heute Abend hier mit uns feiern. Ihre Anwesenheit unterstreicht die Bedeutung der heutigen Veranstaltung, denn dieser Festakt ist wahrlich ein historischer Anlass, der nicht nur die Tradition und Exzellenz des Metallhandwerks in unserer Stadt hervorhebt, sondern auch ganz allgemein die Bedeutung von Handwerk und Innovation für unsere Gemeinschaft unterstreicht.

Die älteste Innung Kölns

175 Jahre Innung für Metalltechnik Köln. Das heißt, Ihr Verbund, der damit auch die älteste Innung Kölns ist, wurde 1848, also im Jahr der Märzrevolution gegründet. Eine sicherlich auch in Köln atemberaubende Zeit, in der die Industrialisierung rasant voranschritt und die in Betrieben arbeitenden Menschen in einem nie gekannten Ausmaß herausgefordert wurden. Eine wesentliche Triebfeder der 48er-Proteste war ja gerade die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Industrie und Manufaktur, sowie die Schaffung von Gesundheits- und Bildungschancen für Nicht-Privilegierte. Am Ende wird diese Phase höchster Unruhe dann ein wesentlicher Meilenstein unserer deutschen Demokratie und unseres Nationalstaats sein und die Paulskirchenverfassung wird zum zentralen Bezugspunkt für die Weimarer Verfassung, aber eben auch für das Grundgesetz in unserer heutigen Bundesrepublik. 

Genau in dieser unruhigen Zeit – man kann sogar sagen – in der Zeit des Aufruhrs, denn auch Köln war damals zeitweise mit Barrikaden und Protestmärschen überzogen – finden sich Ihre Gründungsbetriebe zusammen und schaffen mit der Innung für Metalltechnik Köln eine ordnende Gemeinschaft, die nicht nur nach innen wirkt, sondern sehr schnell auch große Bedeutung für die Entwicklung unserer Stadt erlangen soll. 

Das Metallhandwerk steht ja in unserer Stadt seit jeher für hochwertige Produkte in den verschiedensten Bereichen und trägt damit schon von Anbeginn zur wirtschaftlichen Dynamik und vor allem zur Schaffung bzw. dem Erhalt von sicheren Arbeitsplätzen in unserer Stadt bei. In unserer 2000 Jahre alten Geschichte lassen sich selbstverständlich schon in der Römerzeit wichtige Metallberufe nachweisen und sogar erste Strukturen von handwerklicher Organisation, denn in Köln waren wie vielfach im römischen Reich die Schmiede und Waffenschmiede in sogenannten Collegien organisiert, den Vorläufern der mittelalterlichen Zünfte.

Tief verwurzelt in der Stadtgeschichte

Dieses großartige historische Erbe, das sich dann in 175 erfolgreichen Jahren „Innung für Metalltechnik Köln“ fortsetzt, ist ein wertvolles Gut, das es zu bewahren, zu pflegen und am heutigen Tage eben auch zu feiern gilt. Ein solches Jubiläum gibt uns heute Gelegenheit, daran zu erinnern, wie tief verwurzelt das Handwerk in unserer Stadtgeschichte ist. Nach der Blüte zur Römerzeit war Köln vor allem auch schon im Mittelalter ein wichtiger Standort des Metallhandels und der Metallverarbeitung, insbesondere durch die Herstellung von Schlössern, Schlüsseln und Beschlägen. In zahlreichen Schmieden wurden die anfallenden Aufgaben durch die Schlosser – ein neuer Berufszweig – wahrgenommen. 

Diese Schmieden organisierten sich in Deutschland bereits im 14. Jahrhundert zu den schon erwähnten Zünften, den Vorläufern der heutigen Innungen. Die Kölner Schmiede waren 1396 selbstverständlich Mitunterzeichner des Kölner Verbundbriefes, der konstitutiv für die Entwicklung unserer Stadt als Freie Reichsstadt gewesen ist und Grundlage für die erste gewählte städtische Vertretung.

Mit der aufkommenden Industrialisierung vor etwa 200 Jahren wurde dann die Metallverarbeitung zu einem der wichtigsten Faktoren für Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung in unser Stadt und ist es letztendlich ja bis heute geblieben.

Nimmt man alle Handwerksbetriebe unserer Stadt zusammen, dann stehen sie für weit mehr als 60.000 Beschäftigte und einen Umsatz von ca. 8 Mrd. Euro. Damit ist das Handwerk auch heute noch der wichtigste Wirtschaftsfaktor und vor allem auch der größte Ausbilder in unserer Stadt: Derzeit bekommen durch Handwerksbetriebe immerhin 5.000 junge Menschen die Chance auf eine wertvolle berufliche Qualifikation. 

Lebendiges Netzwerk talentierter Handwerker

Die Innung für Metalltechnik Köln hat in den mittlerweile 175 Jahren ihres Bestehens vor allem die neuere Geschichte des Kölner Handwerks maßgeblich mitgestaltet. Sie ist dabei nicht nur eine Handwerksorganisation, sondern ein lebendiges Netzwerk von talentierten Handwerkerinnen und Handwerkern, die Tag für Tag erstklassige Produkte herstellen und innovative Lösungen bieten. Das Engagement und die Kreativität Ihrer Mitglieder sind immer noch und immer wieder ein ganz wesentlicher Faktor für den Erfolg unserer heimischen Wirtschaft und für das Wohlergehen unserer Bürgerinnen und Bürger.

Allerdings hört Ihr Engagement nicht bei unmittelbar beruflichen Angelegenheiten auf: Wie im deutschen Handwerk ja gottseidank üblich, ist auch für Sie die ehrenamtliche Betätigung wichtig und die Unterstützung des Gemeinwohls hier bei uns vor Ort. Auch dafür darf ich Danke sagen.

In den Zeiten des technologischen Wandels und sich ständig verändernder Märkte ist das Handwerk mit seinen Strukturen wichtiger denn je. Es ist nicht nur eine Quelle von Know-how und von Fertigkeiten, sondern vor allem auch ein Hort von Qualität und Stabilität. Ich bin zuversichtlich, dass die Innung für Metalltechnik Köln mit ihren Mitgliedsbetrieben auch in den kommenden Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Prosperität unserer Stadt leisten wird, insbesondere bei der für uns ja auch gesamtgesellschaftlich wichtigen Aufgabe der Ausbildung junger Menschen. Insbesondere gute Lösungen beim Fachkräftemangel zu finden, dürfte dabei eine der vordringlichsten Aufgaben sein, die es zu meistern gilt. 

Schaut man auf die jahrhundertelange Erfolgsgeschichte der Metallbauer in unserer Stadt zurück, kann man allerdings zuversichtlich sein, dass unsere Betriebe und Handwerksmeister auch hier die richtigen Lösungen finden.

Lassen Sie uns nun heute gemeinsam feiern, die Erfolge der Innung für Metalltechnik Köln würdigen und in eine Zukunft blicken, die Ihnen auch künftig volle Auftragsbücher bescheren soll. Ihnen, lieber Herr Obermeister Miebach und Ihnen allen, liebe Mitglieder der Innung für Metalltechnik Köln, gratuliere ich noch einmal ganz herzlich zu diesem wunderbaren Jubiläum und schließe mein Grußwort gerne mit dem alten handwerklichen Segensspruch: „Gott schütze das ehrbare Handwerk“.

Fotos: Alle Fotos wurden freundlicherweise von der Innung für Metalltechnik Köln für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt