Vor einem Jahr wurde in Köln ein Kompromiss gefeiert, der eigentlich ein Musterbeispiel für kluge Stadtpolitik hätte sein können. Nach jahrelangem Ringen einigten sich Politik, Stadtverwaltung und 1. FC Köln:
- Das neue Leistungszentrum soll am Geißbockheim entstehen – auf bereits versiegelter Fläche.
- Im Gegenzug verzichtet der FC endgültig auf seine Pläne, die Gleueler Wiese im Grüngürtel zu bebauen.
- Und die Stadt versprach, für den Trainingsbetrieb des Vereins zügig zusätzliche Sportflächen bereitzustellen.
Ein fairer Deal, ein gutes Gleichgewicht zwischen Vereins- und Stadtinteressen. Ein Kompromiss, den nicht nur der FC, sondern auch viele Menschen in Köln mitgetragen haben.
Doch heute – nur ein Jahr später – steht dieser Kompromiss am Abgrund. Warum? Weil die Verwaltung nicht geliefert hat.
Es ist nicht der FC, der den Kompromiss bricht. Es ist die Verwaltung, genauer gesagt die Dezernate für Sport und für Liegenschaften, die ihre Zusagen verschleppt haben.
Die Aufgabe war klar: Alternative Sportplätze finden. Möglichkeiten dafür gibt es reichlich in einer Stadt wie Köln mit ihren unzähligen Flächen, brachliegenden Geländen, mit Arealen, die längst nach einer neuen Nutzung rufen – auch über die Stadtgrenzen hinaus. Doch statt mutiger Entscheidungen endlose Prüfungen, statt Tempo Stillstand.
Die Konsequenz ist bitter: Der 1. FC Köln, ein Verein, der für diese Stadt Identität, Gemeinschaft und Emotion bedeutet, fühlt sich im Stich gelassen. Kein Wunder, dass er aus dem Kompromiss ausgestiegen ist – wie soll ein Spitzenverein auch planen, wenn die Verwaltung auf der Bremse steht?
Es ist an der Zeit, das klar zu benennen: Nicht der FC-Kompromiss ist faul. Faul ist die Verwaltung.
Die Dezernate für Sport und Liegenschaften hätten liefern müssen. Sie hätten zeigen können, dass Köln mehr kann als Schlagzeilen über verschleppte Projekte. Doch wieder einmal ist das Gegenteil passiert.
Köln verdient Besseres. Unsere Vereine verdienen Besseres. Und auch die Menschen in dieser Stadt verdienen eine Verwaltung, die sich nicht hinter Prüfaufträgen verschanzt, sondern Verantwortung übernimmt und handelt. Mit Markus Greitemann als Oberbürgermeister kann dieser Aufbruch gelingen. Er steht für Verlässlichkeit, Klarheit und den Mut, Entscheidungen auch umzusetzen.
gezeichnet Dr. Ralph Elster, Bürgermeister Stadt Köln
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