Der Mai gehört der Fotografie! Sieben Ausstellungen an zehn Orten in Köln bilden das Kernprogramm des Photoszene-Festivals vom 12. bis 21. Mai in Köln, darunter aktuelle fotografische Positionen in den Photoszene Co-Labs! und das Residenzprojekt Artist Meets Archive #3. Darüber hinaus beteiligen sich über 70 Museen, Galerien und Kunsträume Kölns mit vielseitigen Ausstellungen am Programm.

© buerofuerkunstdokumentation

„Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass Köln in den kommenden zehn Tagen auch ohne die ausgesetzte Leitmesse Photokina wieder einmal die deutsche Photohauptstadt sein wird“, betonte Bürgermeister Dr. Ralph Elster in seinem Grußwort zur Eröffnung des Festivals im Rautenstrauch-Joest-Museum.

Die große Geschichte der Photographie, ihre Gegenwart, aber eben auch die Zukunft dieser Kunstform würden bis zum 21. Mai in zahlreichen Veranstaltungen überall in unserer Stadt thematisiert. „Wir sind stolz darauf, dass dieses spannende, internationale Programm dafür sorgt, dass die Photoszene in der Stadt wieder pulsiert und wir sind sicher, dass das Festivalprogramm auch in diesem Jahr die fotointeressierten Menschen wieder begeistern wird“, so der CDU-Kulturexperte.

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Er verwies auf die neuen, sehr erfolgreichen Formate wie „Artist meets Archive“, die international erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler in die Lage versetzen, sich mit den außerordentlich wertvollen Kölner Sammlungen und Beständen auseinanderzusetzen. „Dass dabei Lebohang Kganye, Pablo Lerma, Lilly Lulay und Naoya Hatakeyama mit ihren Arbeiten die Fotobestände des Rautenstrauch-Joest-Museums, des NS-Dokumentationszentrums, unseres Rheinisches Bildarchives und des Museums für Ostasiatische Kunst in den Fokus rücken, ist eine große Bereicherung“, so der Kölner Bürgermeister.

Die großzügige Förderung dieser Arbeiten durch das Land und die Kunststiftung NRW, den Landschaftsverband Rheinland und das Königreich der Niederlande und auch die zahlreichen Kooperationen z.B. mit der Folkwang Universität und vielen anderen würden zeigen, welchen Stellenwert die Arbeit mit den Kölner Beständen tatsächlich hat. 

Es sind auch sehr viele andere Kölner Kunstorte involviert, wie z. B. die Photographische Sammlung der SK Kulturstiftung der Sparkasse KölnBonn, die das diesjährige Festival mit der wirklich beachtenswerten Ausstellung der US-amerikanischen Starphotographin Lucinda Devlin bereichert, die noch bis zum 16. Juli im Kölner Mediapark gezeigt wird.

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In seinem Grußwort nahm Bürgermeister Dr. Ralph Elster die Eröffnungsgäste mit auf einen Streifzug durch die photographische Geschichte Kölns. „Spätestens mit Beginn des 20. Jahrhunderts, mit dem Wirken der weithin bekannten Photographen August Sander oder Karl Hugo Schmölz oder später mit Chargesheimer und Boris Becker und vielen anderen Fotokünstlerinnen und -künstlern mehr wurde Köln dann sukzessive zur Stadt der Photographie“, so Elster, der ein Zitat von Werner Neite aus dem Jahr 1975 in den Fokus seiner Betrachtung rückte. „In der Geschichte Kölns im 19. Jahrhundert gibt es bedeutende Vorgänge, die noch nicht erörtert wurden. Dazu gehört die Ausbreitung der Photographie, die heute allgemein als belangreiche Innovation seit Gutenberg angesehen wird“. Zitat Ende.

Programmübersicht

Photoszene Co-Labs! 

Photography in Progress: Fragile Infrastrukturen in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung // 12. Mai – 11. Juni 2023 

>> mit Arbeiten von Thomas Albdorf, Leo Blessmann, Darktaxa, Kati Faber, Maximilian Glas, Jon Gorospe, Alex Grein, Johan Husser, Anna Jocham, Kristina Lenz und Alex Simon Klug, Sophie Meuresch, Daniel Poller, Martin Ruckert, Michael Schmid, Berit Schneidereit, Tanaka Soushi, Katja Stuke und Oliver Sieber sowie Maxim Zmeyev

>> juriert von Dana Bergmann, Daria Bona, Linda Conze, Alexander Hagmann, Adelheid Komenda, Thomas Seelig, Damian Zimmermann

>> kuratiert von Dana Bergmann und Alexander Hagmann

Photoszene Co-Labs!

Vibrant Waters in der Temporary Gallery // 12. Mai bis 11. Juni 2023

>> kuratiert von Nada Rosa Schroer

>> u.a. mit Arbeiten von Seba Calfuqueo, Carolina Caycedo, Beate Gütschow, Mitsutoshi Hanaga, Olga Holzschuh, SU Yu Hsin, Lito Kattou, Optics Division of the Metabolic Studio (Lauren Bon, Tristan Duke, and Richard Nielsen), Lara Tabet

Photoszene Co-Labs!

The Loneliness One Dare Not Sound in den Kunsträumen am Ebertplatz: die gemeinde Köln, Gold + Beton, Mouches Volantes, Labor // 12. bis 21. Mai 2023 

>> kuratiert von Donja Nasseri

>> u.a. mit Arbeiten von Poliana Baumgarten, Gago Gagoshidze, Jihye Lee, Arisa Purkpong und Lisa Röing Baer und Moshtari Hilal

Artist Meets Archive #3 

>> im NS-Dokumentationszentrum, Museum für Ostasiatische Kunst, Rautenstrauch-JoestMuseum, Handwerkskammer/Rheinisches Bildarchiv

>> mit Naoya Hatakeyama, Lebohang Kganye, Pablo Lerma, Lilly Lulay

NEXT! Das Festival der Jungen Photoszene vom 12.-21. Mai 2023 im Alten Pfandhaus

Gemeinsam mit den Partner:innen – dem Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum, der SK Stiftung Kultur und dem jfc Medienzentrum – veranstaltet die Internationale Photoszene Köln ein Festival von, für und mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. NEXT! begleitet und initiiert Projekte und Workshops mit fotobegeisterten Teilnehmer:innen bis 25 Jahren. Die Ergebnisse werden im Rahmen des NEXT! Festivals präsentiert.

Internationalen Fotobuchmarkt

Erstmals veranstaltet das Photoszene-Festival gemeinsam mit der Thousandfold Photobook Fair am Eröffnungswochenende (13./14. Mai) einen internationalen Fotobuchmarkt im Rautenstrauch-Joest-Museum.

Weitere Informationen für einen Besuch!

Titelfoto: © buerofuerkunstdokumentation

Die Rede im Wortlaut

Sehr geehrte Frau Snoep, sehr geehrte Frau Dr. Gummlich, lieber Herr Dr. Borggräfe,
Sehr geehrter Herr Dr. Link, 
Sehr geehrte Frau Merz,
Liebe Frau Wilde,
Liebe Frau Häusler,
liebe Kolleginnen und Kollegen aus Politik und Verwaltung,
meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste.

Zunächst darf ich Ihnen sagen, wie sehr ich mich freue, Sie alle heute Abend hier im Namen unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker und im Namen des Rates der Stadt Köln in unserer Stadt willkommen heißen zu können. 

A very warm welcome to the opening event of the International Photoszene Köln festival 2023. It is really a great pleasure for me to welcome you all on behalf of our Lord Mayor Henriette Reker and on behalf of our city council. 

„In der Geschichte Kölns im 19. Jahrhundert“ – so stellt im Jahre 1975 Werner Neite in der 45. Ausgabe des Jahrbuches des Kölnischen Geschichtsvereins fest – „In der Geschichte Kölns im 19. Jahrhundert gibt es bedeutende Vorgänge, die noch nicht erörtert wurden. Dazu gehört die Ausbreitung der Photographie, die heute allgemein als belangreiche Innovation seit Gutenberg angesehen wird“. Zitat Ende.

Also nicht nur bei den späteren Bewegtbildern, auch bei der Etablierung der Photographie waren Köln und das Rheinland mit dabei. Spätestens aber mit Beginn des 20. Jahrhunderts, mit dem Wirken der weithin bekannten Photographen August Sander oder Karl Hugo Schmölz oder später mit Chargesheimer und Boris Becker und vielen anderen Fotokünstlerinnen und -künstlern mehr wurde Köln dann sukzessive zur Stadt der Photographie.

L. Fritz Gruber und Bruno Uhl schafften Alleinstellungsmerkmale für Köln

Letztlich haben aber L. Fritz Gruber und Bruno Uhl 1950 mit der unvergleichlichen Photokina und dann ein Jahr später mit der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Photographie Alleinstellungsmerkmale geschaffen und Köln dazu verholfen, sich nach dem 2. Weltkrieg zu der Fotostadt Deutschlands weiterzuentwickeln. Mit der Weltleitmesse für Photographie, die immerhin fast 70 Jahre lang hier bei uns in Köln beheimatet war, haben wir schon allein in Bezug auf die zugrundeliegende Technologie und den damit einhergehenden Wandel weltweit Maßstäbe gesetzt. Hier in Köln wurden der Welt in den 1950er Jahren die ersten Kleinbild- und Sofortbildkameras präsentiert, in den 60er Jahren dann die ersten Spiegelreflexkameras. In den 90er Jahren nahm dann die Digitalisierung Einzug mit den ersten Digitalkameras und auf einer der letzten Weltschauen schließlich die spiegellosen Systemkameras. 

Aber auch ungeachtet des technologischen Fortschritts gab Köln schon zu den Gründungszeiten der Photokina, dank des Einsatzes der Deutschen Gesellschaft für Photographie und eben auch dank des Engagements von L. Fritz Gruber und seinen Bilderschauen auch der Fotokunst den verdienten Raum. Neben Werkschauen und Präsentationen von zahllosen Künstlerinnen und Künstlern wurden hier in Köln auch immer wieder sich abzeichnende neue Trends und Megatrends dieser besonderen Kunstform aufgegriffen, wie z.B. in 2010 geschehen mit dem vielbeachteten weltweit ersten CGI-Forum, das das Potential und die Auswirkungen computergenerierter Bilder im Rahmen der damaligen Photokina zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit vor Augen führte.

Unsere Stadt und sogar das Land haben alle zwei Jahre zur Zeit der Photokina richtiggehend gebebt

Köln hatte nun mal den Vorzug alle zwei Jahre bis zu einer Viertelmillion Photokina-Besucher aus allen Ländern der Welt in der Stadt begrüßen zu können und dazu auch noch mehr als 100.000 photographiebegeisterte Kunstinteressierte in dem Rahmenprogramm in den zahlreichen Ateliers und Kunstorten überall in der Stadt. Die älteren unter uns wissen es noch, aber ich denke, jeder kann es sich vorstellen, wie unsere Stadt und sogar das Land alle zwei Jahre zur Zeit der Photokina richtiggehend gebebt haben.

Zeitungen und Zeitschriften, Fachmagazine, Hörfunk- und Fernsehberichterstattung haben diese besonderen Tage im Zeichen der Photographie nicht nur national, sondern auch weltweit thematisiert. Photographie und Köln gehören seitdem unbedingt zusammen. Und seit seiner Erfindung und Gründung in 1984 ist das wunderbare Internationale Photoszene Köln Festival mittendrin und tonangebend. Ein Format, das es in sich hat und das es auch ohne Photokina, die – wie wir ja alle wissen – , seit 2020 vorläufig ausgesetzt ist, immer wieder schafft, photokunstbegeisterte Menschen aus aller Welt in die zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen in unserer Stadt zu locken.

Werke von mehr als 400 Künstlerinnen und Künstlern sind zu sehen

Was für ein Ereignis, was für ein großartiger Beweis, das Köln und Photographie immer noch wunderbar zusammenpassen. Mehr als 70 Museen, Galerien und Kunsträume in Köln beteiligen sich auch in diesem Jahr, die Werke von mehr als 400 Künstlerinnen und Künstlern sind zu sehen. Mit dabei sind auch Next! Das Festival der Jungen Photoszene und die Thousandfold Photobook Fair.

Ein Internationaler Open Call für Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich Photographie und Neue Medien hat sage und schreibe 572 hochtalentierte Bewerberinnen und Bewerber bewogen, ihre Arbeiten einzureichen. Eine qualifizierte Jury hat am Ende dann 20 Positionen ausgesucht, die im Rahmen des diesjährigen Festivals vorgestellt werden.

Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass Köln in den kommenden 10 Tagen auch ohne die ausgesetzte Leitmesse wieder einmal die deutsche Photohauptstadt sein wird. Die große Geschichte der Photographie, ihre Gegenwart, aber eben auch die Zukunft dieser Kunstform werden bis zum 21. Mai in zahlreichen Veranstaltungen überall in unserer Stadt thematisiert. Wir sind stolz darauf, dass dieses spannende, internationale Programm dafür sorgt, dass die Photoszene in der Stadt wieder pulsiert und wir sind sicher, dass das Festivalprogramm auch in diesem Jahr die fotointeressierten Menschen wieder begeistern wird. 

Die neuen, sehr erfolgreichen Formate wie „Artist meets Archive“ versetzen international erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler in die Lage, sich mit den außerordentlich wertvollen Kölner Sammlungen und Beständen auseinanderzusetzen. Dass dabei Lebohang Kganye, Pablo Lerma, Lilly Lulay und Naoya Hatakeyama mit ihren Arbeiten die Fotobestände des Rautenstrauch-Joest-Museums, des NS-Dokumentationszentrums, unseres Rheinisches Bildarchives und des Museums für Ostasiatische Kunst in den Fokus rücken, ist eine große Bereicherung.

Es sind auch sehr viele andere Kölner Kunstorte involviert

Die großzügige Förderung dieser Arbeiten durch das Land und die Kunststiftung NRW, den Landschaftsverband Rheinland und das Königreich der Niederlande und auch die zahlreichen Kooperationen z.B. mit der Folkwang Universität und vielen anderen zeigen, welchen Stellenwert die Arbeit mit den Kölner Beständen tatsächlich hat. 

Es sind auch sehr viele andere Kölner Kunstorte involviert, wie z. B. die Photographische Sammlung der SK Kulturstiftung der Sparkasse KölnBonn, die das diesjährige Festival mit der wirklich beachtenswerten Ausstellung der US-amerikanischen Starphotographin Lucinda Devlin bereichert, die noch bis zum 16. Juli im Kölner Mediapark gezeigt wird.

Ich wünsche uns allen heute noch eine spannende Eröffnungsveranstaltung hier im Rautenstrauch-Joest-Museum mit vielen guten Gesprächen und dann dem wunderbaren Photoszene Köln Festival den verdienten Erfolg mit ganz viel nationaler und internationaler Aufmerksamkeit und vielen photokunstinteressierten Besucherinnen und Besuchern.